Lebensmittel konservieren - so macht ihr Obst und Gemüse länger haltbar
Wie praktisch es ist immer etwas Leckeres in der Speisekammer auf Lager zu haben, oder? Viele kennen es von ihrer Oma und finden bis heute eingemachte Gurken oder eingekochte Erdbeeren im Weckglas in ihrem Vorratsregal. Lebensmittel können durch Einkochen, Einmachen oder Einlegen lange haltbar gemacht und so mehrere Monate oder sogar Jahre aufbewahrt werden, ohne, dass diese verderben. Wir zeigen euch worauf es dabei ankommt und wie ihr es schafft euer Obst und Gemüse im Glas haltbar zu machen.
Was genau ist Einkochen, Einmachen und Einlegen?
Einkochen
Das Einkochen oder Einwecken (kommt von Weckgläsern) eignet sich für frische Produkte wie Fleisch, Obst und Gemüse. Dabei füllt man das gewünschte Lebensmittel in ein steriles Glas, verschließt das Glas mit einem Deckel und kocht dieses im heißen Wasserbad in einem Topf mit Deckel ein. Die Wassertemperatur und Dauer des Einkochens unterscheidet sich je nach Art des Lebensmittels.
Durch die Hitze beim Einkochen werden alle Mikroorganismen, die für Fäulnisprozesse verantwortlich sind, abgetötet. Die Luft im Glas dehnt sich beim Einkochen aus und wird nach draußen gedrückt - es entsteht ein Vakuum. Darin können sich keine Mikroorganismen ausbreiten, was das Eingekochte nahezu unendlich lange haltbar macht. Beim Abkühlen kann durch den Vakuum-Effekt übrigens auch keine “frische” Luft mehr in das Glas gelangen. Das macht euer Obst und Gemüse locker bis zum nächsten Winter haltbar (und noch vieeeel länger)!
Diese Lebensmittel eignen sich zum Einkochen:
So gut wie jede Art von Gemüse lässt sich lange haltbar machen. Gurken einkochen - auch Gewürzgurken genannt - klappt spielend leicht und rettet euch spätestens beim nächsten Katertag.
Rote Beete einmachen funktioniert auch super. Diese wird (wie man es aus dem Supermarkt kennt) in Scheiben geschnitten und beispielsweise zusammen mit Zwiebeln konserviert.
Ein prima Einweck-Kandidat ist außerdem die Zucchini. Zucchini eingemacht in Essig schmeckt selbst Monate später ganz fantastisch als Antipasti im Salat.
Ansonsten eignen sich alle Obstarten für diese Methode des “Haltbarmachens”. Erdbeeren einkochen nach einem Ausflug auf’s Feld klingt zwar eher nach einer Aufgabe für Oma, macht aber Spaß und ist eine leckere Alternative zu Erdbeermarmelade selber machen. Eingekochte Äpfel und Kirschen schmecken beispielsweise super lecker zu Griesbreis oder Kuchen. Suppen und Eintöpfe können ebenfalls mit dieser Methode konserviert werden und Einkoch-Profis schaffen es mithilfe eines Druck-Einkochtopfs sogar Fleisch einzuwecken.
Diese Lebensmittel können nicht eingekocht werden:
- Püriertes Gemüse (z. B. Kartoffelbrei, Kürbissuppe)
- Suppen oder Saucen, die mit Mehl angedickt sind
- Salat
- Nudeln
- Zwiebeln nur, wenn sie vorher gut durchgebraten wurden
Einmachen
Achtung Sparwitz incoming: Jetzt geht’s ans Eingemachte! Beim Einmachen landet, im Gegensatz zum Einkochen, bereits gekochtes Gemüse oder Obst im Glas. Eingemacht werden beispielsweise Frucht-Gelees, Kompott, Chutneys oder Konfitüren. Das Obst oder Gemüse wird zunächst nach der jeweiligen Rezeptur verarbeitet (pasteurisiert) und noch heiß in luftdichte, sterile Gläser mit Schraubdeckel gefüllt. Jetzt werden die Gläser für ca. 10 Minuten auf den Kopf gestellt. Sobald die eingefüllte Flüssigkeit abkühlt, wölben sich die Metalldeckel nach innen - es entsteht ein konservierendes Vakuum.
Das Einmachen gelingt euch wirklich nur, wenn die Gläser vorher sterilisiert sind und ihr bei der Verarbeitung der Lebensmittel auf Hygiene achtet. Beim Einfüllen der Flüssigkeit kann ein Einfülltrichter hilfreich sein, damit nichts daneben geht. Im Vergleich zum Einkochen, funktioniert Einmachen wesentlich einfacher und schneller. Wenn ihr die Lebensmittel noch länger haltbar machen möchtet, könnt ihr die Gläser zusätzlich einkochen.
Einlegen
Perfekt für Anfänger! Das Einlegen ist mit Abstand die einfachste Methode Lebensmittel haltbar zu machen, mit dem geringsten Zeitaufwand. Mithilfe von Salz, Essig und Öl könnt ihr verschiedenes Gemüse ganz ohne Kochen konservieren. Man bezeichnet das Einlegen auch als Beizen von Lebensmitteln. Das Eingelegte verändert über die Zeit den Geschmack, den ihr zusätzlich mit Gewürzen unterstützen könnt (z. B. Gewürzgurken).
Einlegen in Öl
Zum Einlegen in Öl eignet sich gebratenes oder getrocknetes Gemüse sowie frische Kräuter wie beispielsweise:
- Auberginen
- Zucchini
- Tomaten
- Artischocken
- Für Kräuteröl oder Pesto eignen sich:
- Bärlauch
- Basilikum
- Rucola
Das eingelegte Gemüse oder die Kräuter sind im Öl für ca. drei Monate haltbar, da sich im Öl keine schädlichen Mikroorganismen bilden können. Die ausgewählte Flüssigkeit muss das Gemüse komplett bedecken. Wir empfehlen euch die Gläser kühl und dunkel zu lagern. Selbstgemachte Antipasti oder das ganz persönlich kreierte Kräuteröl peppen so manches Gericht auf oder sind eine tolle Geschenkidee für DIY-Fans 😊 Wie's funktioniert erfahrt ihr in unserem Beitrag DIY: Eingelegtes Gemüse
Einlegen in Essig
Mischt man zum Einlegen von Gemüse Salz, Zucker und Essig zu einem Sud, bleibt die Bildung von Hefe- und Schimmelpilzen aus und das Gemüse wird haltbar gemacht. Mit Gemüse (ganz oder geschnitten) könnt ihr das Einlegen in Essiglösung ausprobieren:
- Gurken
- Bohnen
- Paprika
- Karotten
- Knollensellerie
- Knoblauch
- Maiskölbchen
- Pepperoni
- Radieschen
- Perlzwiebeln
Einlegen in Salzlake
Eine Methode für sauer Eingelegtes - die richtige Mischung macht es möglich. Die Salzlake besteht aus grobkörnigem Salz und Wasser, die zu einem Sud vermischt wird. Die Lake kann, muss aber nicht, vorher kurz aufgekocht werden. Am meisten bekannt durch die beliebten Pickles oder übersetzt Essiggurken bzw. Gewürzgurken. Den Sud könnt ihr beliebig mit Kräutern und Gewürzen verfeinern (z. B. Dill, Pfeffer, Senfkörner, Chili, Ingwer). Für das Einlegen in Salz eignet sich das zuvor genannte Gemüse (siehe Einlegen in Essig) in ganzen Stücken oder grob geschnitten. Wichtig ist, dass die Lake das Gemüse im Glas immer vollständig bedeckt.
Tipps für’s Einkochen, Einmachen und Einlegen
Hygiene und Sauberkeit
Spült die Gläser und Deckel vorher mit heißem Wasser und Spülmittel aus, anschließend mit klarem Wasser nachspülen. Um auf “Nummer sicher” zu gehen, könnt ihr die Gläser auch für ein paar Minuten in kochendes Wasser legen oder sie für ca. 10 Minuten im vorgeheizten Backofen (160° Ober-/Unterhitze) sterilisieren. Auch das Gemüse und Obst unbedingt gründlich mit kaltem Wasser säubern. Hände waschen natürlich auch nicht vergessen, dann klappt Einkochen und Einmachen in jedem Fall 😊
Lagert Eingekochtes und Eingemachtes dunkel und kühl
Die Haltbarkeit kann je nach Lebensmittel und Art der Flüssigkeit im Glas (Essig, Zucker, Alkohol) variieren. Ein guter Test, ob’s noch schmeckt ist der Vakuum-Check - drückt dazu einfach auf den Metalldeckel. Gibt dieser nach, ist Luft ins Glas gelangt oder es haben sich Gärungsgase gebildet. Das kann manchmal passieren, wenn beim Einmachen oder Einkochen nicht alle Mikroorganismen abgetötet wurden. Knackt das Glas beim Öffnen, sollte alles in Ordnung sein. Auch Eingelegtes empfehlen wir dunkel und kühl, ggf. im Kühlschrank zu lagern.
Viel Erfolg bei euren ersten Versuchen! We love Pickles 💚 😍