Gemüse einlegen leicht gemacht: Haltbare und gesunde Snacks im Glas
Liebe Heimgärtner und Essiggurken-Junkies, es ist Zeit das frische Sommergemüse in den Winterschlaf zu schicken! Ihr fragt euch wieso?
Na weil eingelegtes Gemüse mehrere Monate haltbar ist und die tollen Aromen solange konserviert werden bis die Sonne wieder scheint ☀️ Der noch warme September ist der perfekte Monat, um sich auf kältere Tage vorzubereiten und für ausreichend Gemüse-Vorräte zu sorgen. Wer auf Essiggeschmack steht, ist hier also goldrichtig. Wir zeigen euch was der Unterschied zwischen Fermentieren und Einlegen ist und wie ihr das ganz einfach und schnell selber hinbekommt.
Eingelegtes Gemüse im praktischen Little Lunch Glas - perfekt portioniert und auch zum Mitnehmen geeignet 😊
Sauer Einlegen & Fermentieren - was ist der Unterschied?
Gemüse einlegen
Mit einem sauren Essigsud, Alkohol, Öl oder einer Salzlake kann man so ziemlich alle Lebensmittel haltbar machen. Das Gemüse wird dazu einfach mit einem Sud der jeweiligen Flüssigkeit übergossen, um schädliche Mikroorganismen wie Schimmelpilze zu verhindern. Wir haben uns für einen Essigsud entschieden - einfach lang genug darin baden lassen und abwarten bis der gewünschte Geschmack erreicht ist. Unsere Favoriten sind ganz klar ESSIGGURKEN 😍
Fermentieren
Die lieben Milchsäurebakterien, die man sonst auf der Oberfläche von Planzen, in Milch oder sogar auf der Haut findet, sind uns diesmal beim Konservieren behilflich. Bei der Fermentation wir das Gemüse (im Einmachglas) in einer Salzlake eingelegt, um es zu konservieren und vor Baketerien zu schützen. Mit der Zeit entstehen "gute" Milchsäurebakterien, die keine anderen bzw. "schlechten" Bakterien einmarschieren lassen. Sozusagen kontrolliertes Vegammeln 😉 Besonders gut schmeckt uns fermentiertes Sauerkraut, Kimchi oder auch Käse.
Wer eins obendrauf setzen und das Gemüse oder Obst noch länger haltbar machen möchte, kann es zusätzlich einkochen oder einmachen. Wie sich diese Methoden zum Konservieren von Lebensmitteln unterscheiden erfahrt ihr in unserem Beitrag: Einkochen, Einlegen oder Einmachen: So einfach geht's
Und so einfach legt ihr Gemüse ein:
Schritt 1: Gute Vorbereitung ist alles
- Alles ist möglich - je bunter, desto besser! Das Auge isst schließlich mit 😉 Wir haben uns für einen bunten Mix aus Zucchini, roten Zwiebeln, Paprika und Gurke entschieden. Grundsätzlich könnt ihr auch zu jedem anderen Gemüse greifen, das ihr gerne mögt.
- Gemüse, das nicht roh verzehrbar ist (z. B. Bohnen) vorher kochen, blanchieren oder dämpfen
- Eingelegtes Gemüse schmeckt später noch besser, wenn eure "Rohware" so frisch und knackig wie möglich ist
- Probiert neue Gewürzmischungen mit frischen Kräutern wie Thymian, Rosmarin & Co. aus
- Verwendet unbedingt normales Salz oder Meersalz, denn durch Jodsalz verliert das eingelegte Gemüse seine Bissfestigkeit und wird "lätschig"
- Gemüse in allen Formen und Größen sorgt für Abwechslung im Glas - probiert beispielsweise mal einen Spiralschneider aus
Schritt 2: Einmachgläser bereit halten
Immer mal wieder findet man ganz überraschend einen vergessenen Joghurt mit kuscheligem Pelzmantel im Kühlschrank... damit euch das in ein paar Wochen nicht auch beim Öffnen eurer Gemüse-Gläser passiert, ist es wichtig, sterilisierte (keimfreie) und saubere Einmachgläser zu verwenden.
Wir greifen hierbei auf unsere eigenen Gläser zurück und haben sie mit der für uns einfachsten und verlässlichsten Variante sterilisiert:
- Ausreichend Wasser in einem großen Kochtopf aufkochen
- Gläser und Deckel im heißen Wasserbad für mindestens 10 Minuten stehen lassen
Wichtig! Achtet darauf, die Gläser im Anschluss nicht mehr mit den Händen auf der Innenseite des Deckels, des Glases und des Glasrands zu berühren. Sonst gelangen Bakterien in eure Einmachgläser und das wollen wir nicht 😜
Unser Souper-Tipp:
Holt die Gläser einfach vorsichtig mit einer Grillzange aus dem Topf. So kommt ihr nicht direkt damit in Kontakt.
Alternativ könnt ihr natürlich auch die klassischen Weckgläser benutzen, um euer Gemüse einzulegen. Praktisch sind auf jeden Fall alle Arten von Gläsern mit Schraubverschluss, um den Inhalt luftdicht zu verschließen. Klappt übrigens auch wunderbar mit einem Sugo: Rezept: Tomaten Sugo selber machen
Schritt 3: Die richtige Mischung macht's
Der Sud umschließt das Gemüse und schützt es vor Bakterien. Zum Einlegen von Gemüse gibt es viele verschiedene Sud Rezepte - für Antipasti Gemüse bietet sich beispielsweise eher Öl als ein saurer Sud an.
Wir haben uns für einen Essig-Sud entschieden, bei dem das richtige Mischverhältnis von Essig, Salz, Zucker und Wasser das Kernstück ist. Alle diese Zutaten (bis auf Wasser) sind natürliche Konservierungsstoffe und sorgen dafür, dass euer Gemüse lange haltbar bleibt und lecker schmeckt.
Unsere Basis-Mischung für einen Essig-Sud:
- 250ml Essig (mit mind. 5% Säuregehalt)
- 500ml Wasser
- 2 EL Meersalz / normales Salz
- 2 TL Rohrohrzucker
- Gewürze / frische Kräuter
Alles in einem großen Topf aufkochen und fertig ist euer Essig-Sud zum Gemüse einlegen 😊
Das Gemüse solltet ihr zu diesem Zeitpunkt schon klein geschnibbelt in die Gläser gepackt haben, damit ihr den heißen Sud sofort darüber gießen könnt.
Zuletzt nur noch das Glas verschließen, auf den Kopf stellen und abkühlen lassen. Ähnlich wie beim Marmelade kochen.
Nochmal kurz und knapp - so geht's:
1 Knackiges Gemüse besorgen und frische Kräuter organisieren
2 Das richtige (Meer)Salz auf Lager haben - KEIN Jodsalz
3 Einmachgläser auskochen
4 Essig Süd vorbereiten und das Gemüse baden lassen
5 Abwarten und genießen!
Und hier noch ein paar hilfreiche Tipps und Infos für euer selbstgemachtes, eingelegtes Gemüse:
Lagert das eingelegte Gemüse gut verschlossen an einem dunkeln, kühlen Ort und lasst es für etwa 4 bis 6 Wochen ziehen. Im Kühlschrank sind die Einmachgläser sogar etwa 1 Jahr haltbar.
Probiert euch durch und testet alle Gemüsevarianten und sämtliche Gewürze. Ihr glaubt nicht wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt Gemüse einzulegen 😍
Deshalb ruhig auch mal ein anderes Sud-Rezept testen, denn allein der Essig oder verwendete Zucker können einen wahnsinnigen Unterschied im Geschmack machen.
Wir wünschen euch ganz viel Spaß bei eurem Winter-Vorrats-Projekt und lasst es euch schmecken!😋
Falls ihr etwas Roulette mit den Zutaten spielen wollt, findet ihr hier etwas Inspiration zu den einzelnen Sud-Zutaten:
Essig
Apfelessig
Tafelessig
WeißweinessigZucker
Agavendicksaft
Reissirup
Ahornsirup- Gewürze
Koriandersamen
Ingwer
Zimt
Kurkuma
Lorbeerblätter
Kreukümmel
Habanero