Lebensmittelunverträglichkeiten können von Geburt an gegeben sein oder sich im Laufe der Zeit entwickeln. Je nach Art der Unverträglichkeit sind Betroffene daher gezwungen, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Für viele Unverträglichkeiten gibt es ebenfalls nach heutigen Stand keine medikamentöse Behandlung, weshalb häufig nur der Verzicht oder alternative Nahrungsmittel infrage kommen.
Wie man Lebensmittelunverträglichkeiten erkennen und effektiv mit diesen umgehen kann, verrät Ernährungsberaterin & Expertin Gabi Krodel in diesem Interview!
1. Haben Sie für unsere Leserschaft einige Tipps, wie man die Symptome einer Glutenunverträglichkeit lindern kann?
Am besten ist der Verzicht, daher glutenfreie Lebensmittel kaufen bzw. essen.
Aber was ist, wenn ich versehentlich Gluten gegessen habe?
Wichtig ist, gönne deinem Körper Ruhe. Durch die Aufnahme von Gluten muss der Körper dagegen kämpfen, du kannst ihn unterstützen, in dem du deinem Körper Ruhe gönnst. Versuche auch Sport zu pausieren, oder deinem Körper zumindest etwas mehr Ruhe zu geben als eigentlich gedacht.
Solltest du unter Diarrhoe leiden, versuche mehrere kleinere Mahlzeiten zu dir zu nehmen bzw. eine langsame Kostaufnahme vorzunehmen. Besonders gut ist z.B. Porridge oder pektinhaltige Lebensmittel wie z.B. Möhrensuppe, geriebener Apfel oder zerdrückte Banane.
Ein weiterer Tipp ist, viel zu trinken. Wasser hilft dem Körper die Giftstoffe auszuspülen. Bei starker Diarrhoe kannst du auch elektrolythaltige Getränke zu dir nehmen.
2. Welche alternativen Lebensmittel empfehlen Sie Ihren Klienten? Beschränken Sie sich bitte hier auf eine Unverträglichkeit – wenn möglich ohne die Nennung von Markennamen.
Mittlerweile sind so viele Alternativen bekannt bzw. auch gibt es viel im Internet zu finden was z.B. als verwendet werden kann. Früher war dies noch nicht der Fall, heute gibt es wirklich einiges zu Entdecken.
So kann man bei einer Glutenunverträglichkeit sehr gut auf Alternativen zurückgegriffen werden z.B. bei Nudeln. Hier gibt es eine große Auswahl ohne Gluten aus Kichererbsen, Erbsen oder Linsen.
3. Gibt es Ihrer Meinung nach weniger bekannte Symptome, die auf bestimmte Unverträglichkeiten hinweisen können?
Viele sind eher unspezifisch, so kann eine Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung bei vielen Unverträglichkeiten ein Symptom sein, es heißt nun diese zu differenzieren.
Weniger bekannte Symptome können Herzklopfen oder Kopfschmerzen sein. Durch eine geschädigte Dünndarmschleimhaut kann eine Mangel im Blut von z.B. Eisen oder Vitaminen.
Auch Hautprobleme können ein Hinweis auf eine Unverträglichkeit sein. Leider wird dies oft nicht auf eine Unverträglichkeit zurückgeführt.
4. Sind Ihnen neben genetischen Faktoren noch andere Auslöser für Unverträglichkeiten oder Allergien bekannt?
In der Lebensmittelproduktion werden heutzutage mehr und vor allem andere Pflanzenschutzmittel verwendet. Viele pflanzliche Lebensmittel, v.a. Getreide werden gentechnisch verändert. Dies hat Auswirkungen auf Inhaltsstoffe und Verträglichkeit von Lebensmitteln.
Auch die Darmflora hat sich verändert, durch veränderte Ernährungs- und Reisegewohnheiten. Wir reisen heute durch viele Länder, welche z.B. sehr scharf essen. Wir selbst übernehmen diese Kochweise in den Alltag. Dies kann unsere Darmflora strapazieren.
5. Welche Auswirkungen können Unverträglichkeiten für Schwangere und stillende Mütter sowie Ihre Kinder haben?
In einer Schwangerschaft kann es generell zu einer Unverträglichkeit von Lebensmittel kommen. Ein Lebensmittel, welches gut vertragen wurde, macht plötzlich Beschwerden. Auch eine bereits bestehende Unverträglichkeit kann entweder mehr oder sogar weniger Beschwerden machen. Es muss hier einfach getestet werden.
In der Stillzeit kann sich dies wieder komplett ändern. Oder mein Neugeborenes reagiert ebenfalls unterschiedlich auf gewisse Lebensmittel, vielleicht sogar intensiver als ich selbst. Hier muss ebenfalls getestet werden.
Sollte jedoch komplett auf etwas verzichtet werden wie z.B. Fleisch oder auch bei Unverträglichkeiten generell wie z.B. Lactose/Fructose/Gluten sollte darauf geachtet werden, es anderweitig über die Nahrung auszugleichen oder Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden. Sollten die Beschwerden sehr massiv sein, oder nach der Stillzeit nicht verschwinden ist ein Arztbesuch hilfreich, um auch überprüfen zu lassen, ob ein Mangel vorliegt oder ggf. vorliegen könnte und eine andere körperliche Ursache auszuschließen.
Frau Krodel bietet neben ihrer Tätigkeit als Arzthelferin eine professionelle Ernährungsberatung an, um Menschen zu helfen, die mit Problemen in Zusammenhang mit ihrer Ernährung zu kämpfen haben. Dafür arbeitet sie in engem Kontakt mit ihren Klienten und steht diesen mit Rat und Tat zur Seite.
Nähere Informationen findest Du unter: ernaehrungsberatung-lauf.de
Hier gibt es weiterführende Informationen zu Lebensmittelunverträglichkeiten.