Oma's Salzgurken und Essiggurken kennt doch jeder, aber selber machen? Puh. So schwer ist das gar nicht! Mit unseren 5 Tipps zum Gurken Einmachen oder Einlegen, knackt ihr Oma's Geheimrezept für Gewürgurken und könnt bei der nächsten Brotzeit ganz stolz eure eigenen Essig- oder Salzgurken präsentieren. Der Pickle Trend ist auch in Deutschland angekommen - wir zeigen euch welche Gurken sich als Gemüse zum Einmachen oder Einlegen eignen und was ihr dabei beachten solltet.
Tipp 1: Gurkensorten zum Gurken Einmachen
Hobbygärtner aufgepasst: Fast jede Gurke eignet sich zum Einmachen 😍 Es gibt extra Einlegegurken, die relativ klein sind. Aber auch Salatgurken, Landgurken oder sogenannte Schlangengurken, passen gut ins Glas und sind für's Einmachen oder Einlegen in einem Essig- oder Salzsud geeignet. Und was nicht passt, wird passend gemacht - sollte die Gurke zu groß für das Glas sein, könnt ihr sie auch in Scheiben oder Streifen schneiden, bevor sie eingekocht werden.
Tipp 2: Die richtige Methode zum Einlegen oder Einmachen
Gurken Einlegen
Das Einlegen von Gemüse ist die schnelle Variante, um Gurken haltbar zu machen. Durch das Einlegen in Essig oder in Salz konserviert ihr die Gürkchen und sie nehmen je nach Würzmischung z. B. einen sauren Essig-Geschmack an, der bei Pickle-Fans sehr beliebt ist. In einem Einmachglas landen Gurken, Essig, Wasser und je nach Belieben z. B. auch Knoblauch, Zwiebeln, Senfkörner und verschiedene Gewürze wie Dill oder Lorbeerblätter. Sind die Gurken in den Einmachgläsern, werden sie mit heißem Wasser (das vorher mit etwas Salz aufgekocht wurde) übergossen und anschließend mit Schraubdeckel gut verschlossen. Die Gläser lagert man am besten an einem kühlen und dunklen Ort, dort sind sie mehrere Monate haltbar. Mehr zum Thema erfahrt ihr auch in unserem Beitrag Einkochen, Einlegen oder Einmachen: So einfach geht's.
Gurken Einmachen oder Einkochen
Für das Einmachen von Gurken benötigt ihr ebenfalls einen Sud. Im Grunde handelt es sich um die gleiche Methode der Konservierung - der einzige Unterschied ist, dass der Inhalt der Gläser im geschlossenen Zustand eingekocht und dadurch noch länger haltbar wird. Perfekt für alle, die etwas langfristiger planen und gerne ein paar Essiggurken auf Lager haben 😊.
Und so einfach macht ihr Gurken ein:
- Gurken in mundgerechte Stücke schneiden und dabei die Enden entfernen, da sich darin Bitterstoffe sammeln könnten. Jetzt schnappt euch eine große Schüssel und legt sie in eine Salzlösung ein. Dazu löst ihr etwa 100g Salz unter Rühren in 1 bis 1 1/2 Liter Wasser auf. Am besten lasst ihr die Gurken an einem dunklen und kühlen Ort über Nacht in Salz eingelegt, damit ihnen ausreichend Wasser entzogen wird.
- Für das Einmachen von Gurken benötigt ihr saubere und unbeschädigte Einmachgläser (z. B. Weckgläser) mit Dichtungsgummi, die ihr vorher samt Gummiband für einige Minuten in heißem Wasser auskocht, um sie zu sterilisieren. Durch das kochenede Wasser werden alle Keime abgetötet.
- Jetzt könnt ihr die Gurken aus der Salzlake nehmen, kurz mit Wasser abspülen und dann in die sterilen Gläser füllen.
- Zeit für den richtigen Einmachsud. Dazu kocht ihr je nach Rezept Wasser, Salz, Essig, Zucker und Gewürze nach Wahl für wenige Minuten in einem Topf ein. Den noch heißen Sud füllt man in die Einmachgläser bis die Gurken vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sind. Deckel drauf und fest verschließen.
- In einem Wasserbad im Backofen, einem großen Kochtopf oder einer tiefen Pfanne werden die Gurken nun tatsächlich eingemacht bzw. wortwörtlich eingekocht. Füllt das Wasser 3-4 Zentimeter hoch. Die Einmachgläser in das Wasser stellen und für ca. 30 Minuten bei 90 Grad Einkochen.
- Die eingemachten Gurken auskühlen lassen und wieder kühl und dunkel, beispielsweise im Keller, lagern.
Tipp 3: Hygiene beim Gurken Einmachen
Das Geheimnis der lang haltbaren Gurken im Glas ist Sauberkeit. Zum Einmachen der Gurken müsst ihr vorher die Einmachgläser reinigen. Jeder kleinste Mikroorganismus oder einfacher ausgedrückt Keim oder Bakterium, kann die Haltbarkeit eurer Einmachgurken gefährden. Ganz klassisch und einfach desifinziert ihr die Gläser in einem kochenden Wasserbad. Dazu legt man die Gläser in einen Topf, füllt diesen mit Wasser auf bis die Gläser komplett bedeckt sind und lässt sie ca. 15. Minuten Einkochen. Wer noch weniger Zeit hat, kann die Gläser ins Spülbecken stellen und sie bis zum Rand mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher füllen. Diesen Vorgang solltet ihr sicherheitshalber zweimal wiederholen. Die Schraubdeckel könnt ihr in eine Schüssel legen und diese ebenfalls mit heißem Wasser übergießen. Achtet anschließend darauf, die Gläser UND Deckel nicht Innen zu berühren. Sonst war das heiße Bad für die Katz 😉
Tipp 4: Haltbarkeit
Im Sud werden die Gurken durch Salz, Zucker, Essig und das Erhitzen ganz natürlich konserviert. Sind die Gurken eingemacht im Glas und der Deckel gut verschraubt, dreht man die Gläser um und lässt sie auskühlen. So entsteht ein natürliches Vakuum, das eure eingelegten Gurken ungeöffnet ca. ein Jahr (oder meisten viel länger) haltbar macht. Geöffnet und im Kühlschrank gelagert, schmecken die Gurken etwa zwei bis drei Wochen. Wir empfehlen euch die Gläser mit dem "Produktionsdatum" zu beschriften, dann habt ihr ein ungefähres Zeitgefühl für die Haltbarkeit. Und bevor eure Salzgurken oder Essiggurken in den Müll wandern, erinnert euch daran, dass Lebensmittel oft länger gut sind als es das MHD verspricht. Mehr Infos dazu findet ihr in unserem Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung.
Übrigens könnt ihr mit unserem einfachen Vakuum-Check - nachdem die eingemachten Gurken abgekühlt sind - überprüfen, ob Vakuum vorhanden ist:
Auf den Deckel drücken = gibt der Deckel NICHT nach, hat das Glas Vakuum. Sollte sich der Deckel jedoch nach Innen drücken lassen, haben die Gläser kein Vakuum gezogen. Das kann gelegentlich passieren, ist aber durch einen einfachen Trick im Handumdrehen behoben. Dazu stellt ihr die Gläser in ein tiefes Backblech, füllt dieses mit Wasser und lasst die Einmachgläser dann bei 120 Grad Ober-/Unterhitze für ca. 30 bis 40 Minuten backen. Durch die Hitze wird den Gläsern die restliche Luft entzogen und ein Vakuum entsteht. Gurken einmachen wie Oma - ein Klacks! 😉
Tipp 5: Gläser mit Schraubverschluss oder Gummiband
Die richtigen Gläser zum Gurken Einmachen hat man fast immer zuhause. Hauptsache das Glas hat einen Schraubverschluss oder im besten Fall einen Deckel mit Dichtungsgummi. Leere Marmelade Gläser oder leere Little Lunch Gläser sind hier auch eine gute Wahl, je nachdem wie groß die Gürkchen sind, die ihr einmachen möchtet 😊. Alternativ kann man natürlich Einmachgläser kaufen, auch bekannt als Weckgläser, die mit einem Deckel und Gummiband verschlossen werden. Das A und O ist, wie bereits erwähnt, die Sauberkeit. Achtet darauf, die Gläser nach dem Sterilisieren nicht mehr innen anzufassen. Sonst landen womöglich Baketieren im Gurkenglas, die unsere eingemachten Gurken gar nicht gerne haben.
Übrigens:
Die Redensart "Es geht ans Eingemachte" reicht zurück in die 1960er Jahre, als es in den meisten Haushalten üblich war Lebensmittel wie Obst und Gemüse einzumachen. Das Eingemachte diente als Vorrat für den Winter oder für schlechte Zeiten. Waren also alle frischen Lebensmittel aufgebraucht, ging es an die Reserveren oder sprichwörtlich an's Eingemachte wie beispielsweise eingemachte Gurken 😉
Fazit
Gewürzgurken gehen einfach immer und schmecken super lecker. Zur Brotzeit, was Saures am Katertag oder wenn man einfach mal Lust auf etwas Salziges hat. Es gibt viele verschiedene Rezept für Einmachsuds, die ihr ganz nach Lust und Laune mit den unterschiedlichsten Gewürzen aufpeppen könnt. Egal ob ihr euch für eingemachte Gurken oder eingelegte Gurken entscheidet, das Ergebnis wird euch auf jeden Fall überzeugen. Mehr als eine Stunde Zeit muss man nicht investieren und hat am Ende Gürkchen für die nächsten Monate. Sieht im Glas nicht nur hübsch aus, macht auch als Geschenk für Freunde etwas her. Macht euch ans Eingemachte und probiert die Gurken-Pickles selbst aus 😋.